GT6N & GT6N-ZR - Berlin

  ► GT6N ► GT6N-ZR
Hersteller ASH / AEG ADtranz ADtranz Bombardier
Spurweite 1435 mm 1435 mm
Lieferzeitraum 08.1994 - 12.1996 09.1997 - 05.1998 12.1999 - 08.2000 03.2001 - 04.2003
Anzahl gelieferter Wagen 60 45 15 30
Betriebsnummern 1001-1060 1061-1105 2001-2015 2016-2045
Traktionen GT6N, GT6N+GT6N GT6N-ZR, GT6N-ZR+GT6N-ZR
Modernisierung (GT6U) 2011: Betr.-Nr. 1006, 1016
2012: Betr.-Nr. 1012, 1015, 1022, 1027
2013: Betr.-Nr. 1002, 1003, 1007-1011, 1013, 1014, 1017-1021, 1023, 1024, 1030, 1034
2014: Betr.-Nr. 1035, 1041-1044, 1046-1048, 1052, 1058, 1059
2014: Betr.-Nr. 1074, 1095, 1098-1102
2015: Betr.-Nr. 1064, 1065, 1075-1082, 1087, 1089-1091, 1093, 1094, 1096, 1104, 1105
2016: Betr.-Nr. 1066-1073, 1083-1086, 1088, 1092, 1097, 1103
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Modernisierung (GT6O) /
Modernisierung (GT6ZO)
2017: Betr.-Nr. 1001, 1004, 1005, 1025, 1026, 1028, 1029, 1031-1033, 1036-1040, 1045, 1049-1051, 1053
2018: Betr.-Nr. 1054-1057, 1060
2017: Betr.-Nr. 1061-1063 2016: Betr.-Nr. 2001-2015 2016: Betr.-Nr. 2016-2022
2017: Betr.-Nr. 2023-2045
Bestand
  1995 2000 2005 2010 2014 2015 2016 2017
GT6N 41 105 105 105 63 + [1] 44 + [1] 28 5
GT6N-ZR   15 45 45 45 45 23 -
   

Am 20. Oktober 1992 schloss die BVG mit der AEG ein Rahmenabkommen über die Beschaffung von 120 Straßenbahnwagen im Wert von 400 Mio. DM (ca. 3,3 Mio. DM pro Wagen). Die erste Serie von 29 GT6N-Einrichtungswagen des Typs Bremen soll von Juni 1994 bis März 1995 geliefert werden. Gebaut werden die Fahrzeuge im AEG-Schienenfahrzeugwerk Hennigsdorf.
22.08.1994 - Anlieferung GT6N 1001
24.08.1994 - Anlieferung GT6N 1002
25.08.1994 - Anlieferung GT6N 1003
26.08.1994 - Anlieferung GT6N 1004
26.08.1994 - 12:30 bis 18:00 sowie 27./28.08. jeweils von 10:00 bis 16:00 erste Fahrgasteinsätze auf der Linie 20.
Da es bei Aussetzfahrten von der SL 20 zu Entgleisungen kam, erfolgten keine weiteren Einsätze.
10/1994 - GT6N 1001 kehrte zur AEG nach Hennigsdorf zurück, wo Drehgestelle und Getriebe umgebaut wurden. Nach der Rückkehr erfolgten nächtliche Probefahrten (ab 21.10.), die ohne Beanstandungen verliefen. Die neuen Drehgestelle besitzen ein Getriebe mit Sperrdifferential (Hydrolock-Getriebe). Diese Veränderung verteuert das bereits 3,7 Mio. DM teure Fahrzeug um weitere rd. 60.000 DM, die bei den bereits bestellten 60 Fahrzeugen wird diese Mehrkosten die AEG tragen.
Am 07.11.1994 wurde Tw 1001 der Presse vorgestellt und absolvierte anschließend seine erste Fahrschulfahrt. Seit dem 14.11.1994 wird er auch im Fahrgastverkehr auf der SL 20 eingesetzt.
Seit Anfang Dezember kam noch der Wagen 1004 hinzu. Seitdem ist zumeist ein Fahrzeug im Fahrgastverkehr auf der SL 20 eingesetzt, während der zweite Wagen Fahrschulfahrten absolviert.
Im Januar / Februar 1995 befand sich GT6N 1003 wieder in Hennigsdorf, während 1002 sich noch abgestellt in Marzahn befand.
Im März 1995 wurde die Auslieferung der 1. Serie fortgesetzt. Für Ende Mai ist der Einsatz von GT6N-Doppeltraktionen auf der Strecke nach Ahrensfelde geplant.
Am 22.07.1995 wurde die Auslieferung zunächst gestoppt, da es bei Versuchsfahrten für den Einsatz in Doppeltraktion zu technischen Schwierigkeiten gekommen ist.
Am 01.02.1996 wurden bei der ABB-Daimler-Benz Transportation (ADtranz) weitere 60 Wagen des Typs GT6N in Auftrag gegeben, die bis Ende 1997 geliefert werden sollen. Finanziert werden die 3,2 Mio. DM teuren Fahrzeuge erstmals über ein spezielles Leasing-Modell.
Am 18.01.1996 gingen die Wagen 1001 - 1004 an das Herstellerwerk zurück. Sie werden technisch auf den Stand der zuletzt ausgelieferten Wagen gebracht.
Am 26.02.1996 verkehrten auf der Linie 8E erstmals GT6N-Wagen in Traktion. Mit dieser 100%-Niederflur-Doppeltraktion feiert die BVG in Europa Premiere.
Im Mai 1996 wurde der Berliner Niederflur-Tw 1004 in Warschau (Polen) zu Probefahrten im Personenverkehr auf SL 16 eingesetzt.
07-08/1996 Die 1. Serie GT6N ist mit Ausnahme der Tw 1001 & 1002 welche sich noch zur Anpassung an die Serie im ADtranz-Werk in Hennigsdorf befinden sowie dem noch fehlenden Tw 1005 komplett ausgeliefert.
07-08/1996 Abnahme des Tw 1003, der im August 1994 lediglich eine provisorische Betriebserlaubnis erhalten hatte.
08-09/1996 Der von ADtranz als Vorführwagen längerfristig zurück gemietete Berliner Niederflur-Tw 1004 verkehrte nach Streckenanpassungen im August und September ständig auf SL 36.
07.10.1996 - GT6N 1005 zu Vorführfahrten in Potsdam
17.10.1996 - GT6N 1005 zurück im Herstellerwerk in Hennigsdorf
Mitte Dezember wurden die GT6N Einheiten 1002 und 1005 angeliefert, womit nur noch 1001 und 1004 der 1. Serie fehlen.
Am 05.02.1997 traf der Niederflur-Tw 1004 nach seinem Einsatz in Warschau bei ADtranz in Hennigsdorf zum Rückumbau ein.
03-04/1997 - Erheblich überarbeitet hat die BVG ihr Konzept zur Beschaffung von Neubaufahrzeugen. So wurde die Planung von 1992 zur Beschaffung von 285 Einheiten bis zum Jahr 2001 auf 196 reduziert. Ursachen sind der Rückgang der Fahrgastzahlen, eine verbesserte technische Verfügbarkeit und geplante Beschleunigungsprogramme. Mitte Februar wurden 76 Nf-ZR-Tw ausgeschrieben.
Am 23.06.1997 wurde der Wagen 1001 nach technischer Anpassung an die übrigen Einheiten bei ADtranz in Hennigsdorf nach Berlin überführt.
Am 11.09.1997 wurden die Tw 1075 und 1076 als erste Einheiten vom Typ GT6-97 vom Herstellerwerk Hennigsdorf zum Btf. Marzahn überführt. Im Rahmen einer Feierstunde wurde am 25.09.1997 um 11:00 Uhr der "61. Niederflurwagen für Berlin" übergeben. Abgesehen vom fragwürdigen Anlass handelte es sich hierbei um eine unnötige Täuschung der Öffentlichkeit: die mit erheblicher Verzögerung gelieferten Wagen 1075 und 1076 wurden beide als "1061" beschriftet (die "echten" Wagenkästen der Wagen 1061 bis 1073 stehen wegen Verwendung von fehlerhaftem Material in Wilhelmsruh zum Verschrotten!). Während 1061 = 1076 an der Mollstraße in Reserve stand, zierte 1061 = 1075 das Gleis 4 der Wendeschleife Hackescher Markt mit der Aufschrift: "Das Beste für die Region aus der Region - ADtranz in Berlin und Brandenburg präsent".
Von den 60 bestellten Tw der 3. Serie werden 45 Stück als ER-Wagen ausgeliefert. Davon werden 30 in Hennigsdorf und 15 in Nürnberg gebaut. Im Sommer 1997 war festgelegt worden, dass die letzten 15 Fahrzeuge im Werk Hennigsdorf als ZR-Wagen gebaut werden.
Am 30.01.1998 bestellte die BVG bei ADtranz 30 weitere Nf-ZR-Tw. Gegenüber dem im März/April 1997 vorgestellten Programm sind dies zunächst 46 Einheiten weniger als vorgesehen. Als Gründe werden genannt: ein geplantes Beschleunigungsprogramm, ein schleppender Netzausbau und weiterhin zurückgehende Fahrgastzahlen.
Bei einem Auffahrunfall am 26.10.1997 in der Hst. Warschauer Str. wurden die GT6N 1007 und 1045 schwer beschädigt. Die Fahrzeugteile 1045 A und 1007 B+C wurden am 20.02.1998 zum vermessen nach Mittenwalde zu MGB überführt. Voraussichtlich werden sie zu einer neuen Einheit zusammengestellt. Die wesentlich schwerer beschädigten Teile 1007 A sowie 1045 B+C gingen am 23.02.1998 zur Aufarbeitung zu ADtranz nach Hennigsdorf.
Am 14.05.1998 wurde, als letzter Wagen der 3. Serie, GT6N 1091 aus dem Werk Hennigsdorf angeliefert.
Am 09.07.1998 wurde mit Tw 1004 auch der letzte GT6N der 1. Serie nach Rückbau vom Einsatz in Warschau (2/96 - 3/97) sowie Anpassung an die Serienlieferung angeliefert.
Ende Juni / Anfang Juli wurden im ADtranz-Werk Hennigsdorf drei Ersatzwagenkästen für den neuen Tw 1045 gefertigt. Die beim Auffahrunfall im Oktober 1997 am schwersten beschädigten Wagenkästen 1007 A (buchmäßig in 1045 A umgezeichnet), 1045 B+C wurden nach Ausbau aller verwertbaren Teile mittlerweile verschrottet.
Die nach dem Auffahrunfall Ende Oktober 1997 aus den Wagenkästen 1045 A, 1007 B+C neu zusammengestellte Einheit 1007 II kehrte am 12.11.1998 von der Vermessung und betriebsfähigen Aufarbeitung bei der MGB aus Mittenwalde zurück.
Am 08.02.1999 wurde der im ADtranz - Werk Hennigsdorf aus Ersatzwagenkästen unter Verwendung von Wagenteilen aus 1007A + 1045B+C neu aufgebaute Wagen 1045 II im Btf. Marzahn abgeladen.
In den späten Abendstunden des 14.12.1999 traf, von Hennigsdorf kommend, im Btf. Marzahn der erste Nf-ZR-Wagen mit der Nr. 2002 für die BVG ein. Am 17.12. wurde er mit einem effektvollen "Roll out" an der Endstelle Eberswalder Str. der Öffentlichkeit präsentiert und anschließend mit einer Fahrt zum eingleisigen Abschnitt am S-Bf. Prenzlauer Allee der Vorteil von ZR-Wagen demonstriert.
Als vorerst letzter ZR-Wagen erreicht GT6N-ZR 2014 am 14.08.2000 den Betriebshof Marzahn.
Der GT6N 1001 wurde am 27. Februar 2001 nach Polen geschickt, wo er Vorführfahrten in Posen, Szczecin und Warschau absolvieren soll.
In der Nacht 27./28.03.2001 traf der erste von 30 bestellten Niederflurwagen mit der Nr. 2018 im Btf. Marzahn ein. Gegenüber den bisherigen Lieferungen gibt es u.a. folgende Änderungen:

Der Einsatz des Nf-Wagens 1001 in Polen wurde beendet, er kehrte am 2. April 2001 wieder nach Berlin zurück.
Im Januar 2003 wurde mit GT6N-ZR 2025 der 29. der 30 Wagen umfassenden 4. Serie geliefert und abgenommen.
Am 02.04.2003 wurde auch der letzte, bisher noch fehlende GT6N-ZR Nr. 2016 abgeliefert.
Im Februar 2004 erhielt die BVG ein Angebot der Straßenbahn Norrköping (Schweden), die für 9 Mio. Euro gern fünf Niederflurbahnen kaufen würden. Unter den fünf Fahrzeugen sollten drei Wagen der letzten Serie GT6N-ZR sein. Durch laufende Leasingverträge sowie Fördermittelbindung kam es zu keinem Verkauf.

  GT6U GT6ZO GT6O
Modernisierungszeitraum 01.2012 - 11.2016 04.2016 - 06.2017 07.2017 - 02.2018
Ausführendes Unternehmen BVG / Cegelec BVG BVG
Anzahl modernisierter Wagen 77 45 28
Betriebsnummern 1502, 1503, 1506-1524, 1527, 1530, 1534, 1535, 1541-1544, 1546-1548, 1552, 1558, 1559, 1564-1605 2201-2245 1201, 1204, 1205, 1225, 1226, 1228, 1229, 1231-1233, 1236-1240, 1245, 1249-1251, 1253-1257, 1260-1263
Traktionen GT6U, GT6U+GT6U GT6ZO GT6O
Bestand
  2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018
GT6U 6 22 + [1] 40 + [1] 60 77 77 77
GT6ZO         22 45 45
GT6O           23 28

Seit der Modernisierung müssen für Fahrten in Doppeltraktion die Stromabnehmer beider Wagen anliegen, da die Starkstromverbindung über die Kupplung entfallen ist.
Der am 27. November 2013 bei einem Zusammenstoß mit einem Lieferwagen stark beschädigte GT6U # 1520 wurde am 7. Juli 2014 zur Unfallinstandsetzung bei der Firma IFTEC nach Leipzig transportiert.
Am 4. Mai 2015 wurde GT6U # 1520 nach erfolgter Instandsetzung zurück nach Berlin transportiert.
Am 29. August 2015 fanden die ersten Einsätze von GT6U-Doppeltraktionen im Fahrgastverkehr (u. a. 1530-1542, 1558-1546 und 1590-1589 auf Linie M6) statt. Bis dahin hatte es Probleme mit der OBU (On Board Unit = Bordrechner) gegeben.
Am 14. November 2015 erfolgte der erste Fahrgasteinsatz des GT6U # 1520 nach erfolgter Unfallinstandsetzung mit anschließender Inspektion E3 (HU).

Mit GT6O # 1260 ging am 02.02.2018 der letzte Wagen mit umgebauter OBU in Betrieb.

Text-Quellen:
Blickpunkt Straßenbahn: 1/1990 - 1/2015

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