Magdeburg
► NGT8D | ||||||||||||||||
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Hersteller | LHB/WBD/ABB | LHB/WBD/ABB / LHB/ADtranz | LHB/ADtranz | Alstom/Bombardier | ||||||||||||
Spurweite | 1435 mm | |||||||||||||||
Lieferzeitraum | 1994 - 1996 | 1999 - 2000 | 2002 | 07/2012 - 2013 | ||||||||||||
Anzahl gelieferter Wagen | 25 | 28 | 19 | 11 | ||||||||||||
Betriebsnummern | 1301-1325 | 1326-1353 | 1354-1372 | 1373-1383 | ||||||||||||
Traktionen | NGT8D, NGT8D+NGT8D*, NGT8D+B6A2M (ab 03/2011) | |||||||||||||||
Bestand |
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Am 17.09.1992 wurde der Vertrag über die Lieferung von 120 8x-Nf-Gel-Tw zwischen der MVB AG und
einem Konsortium bestehend aus Linke-Hoffmann-Busch GmbH, Salzgitter (Fahrgestelle, Endfertigung),
Waggonbau Dessau GmbH (Wagenkasten) und der ABB Henschel Waggonunion GmbH, Mannheim (elektrische
Ausrüstung) unterschrieben. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt ca. 400 - 420 Mio. DM
(ca. 3,4 Mio. DM / 1,7 Mio. EUR pro Fahrzeug).
Am 20.06.1994 wurde der Rohbau des ersten NGT8D von der Waggonbau Dessau GmbH an die
Linke-Hoffmann-Busch GmbH zum Endausbau übergeben. LHB wird gemeinsam mit Hentschel-ABB in
Salzgitter das Fahrzeug komplettieren.
In der Nacht vom 14. zum 15.12.94 traf aus Salzgitter der erste von 25 Niederflurgelenktriebwagen
vom Typ NGT8D in Magdeburg ein.
Am 21.12. erfolgte die offizielle Einweihung und Übergabe des Wagens an die MVB AG im Beisein von
Vertretern aus Bund, Land und Kommune sowie des Herstellerkonsortium, bestehen aus der WBD GmbH,
LHB GmbH, Salzgitter sowie ABB Henschel AG.
Am 08.02.1995 verließ Tw 1301 für ca. drei Wochen Magdeburg zu Vorführfahrten in Stockholm.
Der Linienbetrieb mit Niederflurwagen erfolgte ab dem 01.04.1995.
NGT8D 1309 war vom 09.-18.10.1995 zu einer Fahrzeugpräsentation in München.
Am 03.11. fand mit den NGT8D 1316 und 1315 eine Probefahrt als Doppeltraktion* statt.
Die Auslieferung der ersten Serie NGT8D wurde am 12.03.1996 mit der Anlieferung des 25. Wagens
abgeschlossen.
NGT8D 1318 weilte seit dem 18.06.1996 auf einer mehrwöchigen Präsentationsreise durch Polen
(u.a. in Warschau und Poznan), wo er auch auf der Messe zu sehen war.
Im Frühjahr 1997 wurden weitere 15 NGT8D bestellt, die vom Konsortium ADtranz/DWA/LHB gefertigt
werden. Deren Auslieferung soll bis zur Jahrtausendwende abgeschlossen sein. Die Wagenkästen der
15 NGT8D der 2. Serie werden in Bautzen gebaut, die Endfertigung erfolgt in Salzgitter.
NGT8D 1325 weilte vom 21.04.-07.05.1997 in Wroclaw (Polen) zu Demonstrationsfahrten, in deren
Rahmen auch öffentliche Fahrten durchgeführt wurden.
Für 101 Mio. DM kaufen die MVB weitere 28 NGT8D. Sie werden in zwei Lieferlosen ab 1999 bis 2001
von LHB geliefert. Die erste Bahn der vorerst letzten Lieferung soll am 17.07.1999 in Magdeburg
eintreffen. Der Preis konnte nach zähen Verhandlungen von 3,85 Mio. DM (1,97 Mio. EUR) auf
3,55 Mio. DM (1,82 Mio. EUR) pro Fahrzeug gedrückt werden können.
Ab dem 15.01.1999 war NGT8D-Tw 1315 für zwei Wochen zu Gast in Dessau. Die Resonanz auf das
Fahrzeug war sehr positiv, weshalb eine Gemeinschaftsbestellung mit Magdeburg angestrebt wird.
Vom 08.03. bis 30.04.1999 weilte NGT8D 1314 in Amsterdam.
Für das vierte Lieferlos ab März 2000 sind weitere 13 NGT8D vorgesehen. Im Oktober 2000 will die
MVB GmbH dann über insgesamt 53 NGT8D verfügen.
In der zweiten Juliwoche 1999 traf mit NGT8D 1327 der erste Wagen der zweiten Serie ein. Bis Ende
September 2000 waren alle Wagen der 2. Serie ausgeliefert.
Im Oktober wurde NGT8D 1301 als erster Wagen mit einer Matrixanzeigen an Stelle der Linienfilme
ausgestattet.
Am 19.11.2000 unterzeichneten die MVB-Geschäftsführer und Vertreter des Herstellerkonsortiums von
LHB und ADtranz in Magdeburg den Vertrag über die Lieferung von weiteren 19 NGT8D zum Stückpreis
von 3,48 Mio. DM. Der erste der 19 Wagen soll am 01.03.2002 ausgeliefert werden, der letzte am
30.11.2002.
NGT8D 1340 weilte ab November 2000 bis zum 27.01.2001 in Polen und wurde in Posen, Warschau und
Stettin auch im Linienverkehr eingesetzt.
Am 27.02.2002 traf mit Nf-Tw 1354 der erste NGT8D des dritten Lieferloses ein. Die neuen Wagen
unterscheiden sich äußerlich von den vorherigen Serien, vor allem durch die durchgehend verglasten
Türen.
Am 05. Februar 2003 wurde der 72. Nf-Gelenktriebwagen in Anwesenheit des sachsen-anhaltischen
Verkehrsministers offiziell dem Verkehr zur Nutzung übergeben. Nach MVB-Angaben haben die NGT8D
einen Zuverlässigkeitsgrad von 99,7%.
Seit dem 11. April 2005 sind alle NGT8D mit Türschließsignalen (optisch und akustisch)
ausgestattet.
Vom 05.-21.07.2005 war NGT8D 1356 zu Test- und Vorführfahrten in Potsdam.
Bis zum 18.09.2006 wurden alle NGT8D auf Matrixanzeigen umgerüstet.
Im April 2009 wurden aus Berlin 12 modernisierte Beiwagen vom Typ
► B6A2M übernommen, von denen 11 nach
Anpassung der Elektronik hinter Niederflurwagen vom Typ NGT8D zum Einsatz kommen sollen. Die
ersten beiden Zugkombinationen aus NGT8D und B6A2M (1301-2204 & 1302-2201) wurden am
2. März 2011 präsentiert und dem Linienverkehr übergeben. Die Adaption der NGT8D sowie die
Anpassung der Beiwagen für den Betrieb hinter den Niederflurwagen kostet pro Zugkombination
ca. 120.000 Euro. Am 31. Mai 2011 gelangte ein dritter Zug (1310-2211) erstmals in den
Linienverkehr.
Am 19. Juli 2012 ging das erste von elf Fahrzeugen des vierten und letzten Lieferloses in den
Fahrgastbetrieb. Abweichend zu den ersten drei Serien entspricht die Front dem
► NGT8G Gera. Die Investitionssumme für die elf
Fahrzeuge beträgt ca. 31,8 Mio Euro.
Seit dem 25. März 2013 sind alle neu gelieferten NGT im Einsatz.
Am 17. Januar 2014 fuhr der NGT8D 1373 auf den an einer Haltestelle stehenden NGT8D 1316 auf. Beide
Wagen wurden im Mai 2014 zur Instandsetzung nach Dessau gebracht und kehrten von dort im Februar
2015 (1316) bzw. März 2015 (1373) nach Magdeburg zurück. Seit Mitte April werden beide Wagen wieder
im Linienverkehr eingesetzt.
Text-Quellen:
Blickpunkt Straßenbahn: 1/1990 - 6/2007